Als evangelische Kindertagesstätte liegt der Arbeit ein christliches Menschenbild zugrunde: Wir erkennen alle Menschen als wertvolle und geliebte Geschöpfe Gottes an. Egal ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt, Menschen mit oder ohne Behinderung, Menschen unseres Kulturkreises oder eines anderen oder aus welchen sozialen Gegebenheiten und Familiensystemen sie kommen. Von dieser christlichen Liebe soll das professionelle Handeln den Kindern, aber auch ihren Eltern gegenüber gekennzeichnet sein. Die Kindertagesstätte soll durch eine familiäre Atmosphäre des Angenommen- und Aufgehoben - Seins geprägt werden. Unsere Einrichtung sieht sich als Unterstützung und Ergänzung der Familien, die im Leben der Kinder der wichtigste Bezug ist.

Kinder werden von uns als eigenständige und „eigen-willige" Individuen wahrgenommen und akzeptiert. Jedes Kind ist einmalig und besonders und soll in allen seinen Eigenheiten unsere Wertschätzung und Akzeptanz erfahren. Wir nehmen die Sichtweisen und Meinungen der Kinder ernst und tolerieren sie. Die Kinder sollen lernen ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren. Wir orientieren uns deshalb am entwicklungsgemäßen Ansatz, der in sich eine große Bandbreite von Theorien und Forschungsergebnissen vereint.

Der Gedanke der Inklusion ist für uns von grundlegender Bedeutung im Hinblick auf die Arbeit mit sogenannten „Integrationskindern" und ihren Familien. Die Verschiedenheit soll Normalität werden. Eine Behinderung etwa stellt eine von vielen Verschiedenheiten dar, die Menschen aufweisen können. Aufgabe und Ziel der Integrativen Kindertageseinrichtung ist es ein gemeinsames Alltags- und Gruppenleben zu realisieren, das gemeinsames Spielen, Lernen und Leben ermöglicht. Alle Kinder können miteinander und voneinander lernen und gegenseitige Akzeptanz aufbauen. Sie erleben wie unterschiedlich Kinder sein können.

Grundlegend für das pädagogische Handeln in dieser Einrichtung ist ein ganzheitliches (körperliche, seelische und emotionale Entwicklung des Kindes) und demokratisches Bildungsverständnis, wie es in der teiloffenen Arbeit gestaltet wird. Das heißt, alle Kinder werden als aktiv Beteiligte ihrer Entwicklungs- und Bildungsprozesse gesehen. Sie sollen befähigt werden eine eigene Weltsicht und Identität zu entwickeln. Bildung ist hier ein Prozess, in dem sich die Kinder neue Möglichkeiten erschließen und ihre Grenzen erfahren und erweitern. Bildung muss für die Kinder sinnhaft sein und sich an ihrem Entwicklungsstand orientieren. Die Lern- und Entdeckerfreude der Kinder soll aufgegriffen und den Themen, die sie beschäftigen Raum geben werden. Eine entspannte Atmosphäre und das Wohlbefinden der Kinder sind hierfür von grundlegender Bedeutung.

Zum selbstbestimmten Lernen der Kinder gehören aber auch die Partizipation und die Möglichkeit Beschwerden äußern zu können.

Uns ist es wichtig die Meinung der Kinder zu hören und ernst zu nehmen. Wir wollen die Kinder, bei den Dingen, die sie betreffen, beteiligen. Kinder haben eine eigene Meinung und deshalb wollen und müssen die pädagogischen Fachkräfte ihnen zuhören. Dafür ist eine fragende, offene und wertschätzende Grundhaltung unerlässlich.

Die Selbstständigkeit der Kinder fördern und fordern ist Ziel der Fachkräfte. Dazu gehört es, die Kinder mit in die Gestaltung des Tagesablaufs einzubeziehen, eine Mitverantwortung für die wiederkehrenden Ereignisse des Kindergartenalltags (z.B. Raum kehren, Tisch decken oder abwischen, etc.)zu übergeben, ihre Themen zu erkennen und aufzugreifen und ihnen z.B. nicht alles abzunehmen (vergl. Regel, S.33ff).

Zum Lernen gehören außerdem Fehler und das gelegentliche Scheitern dazu. Wir wollen eine Lernkultur schaffen, in der Fehler oder Schwächen Chancen sein können. Die Kinder sollen lernen Misserfolge auszuhalten und auch daran zu wachsen. Die Kinder in dieser Einrichtung sollen ohne Angst und Beschämung lernen können. Wir wollen deshalb ihre Leistungen nicht (negativ) bewerten.

In unserer Kindertagesstätte soll besonderer Wert auf gesundheitsfördernde Faktoren gelegt werden. Dazu gehören u.a. positive Beziehungserfahrungen, das Vorlesen und Zuhören, das (gemeinsame) Singen, Bewegungsangebote sowie gesunde Ernährung, die wir durch Angebote wie das Müslifrühstück, Kochen mit den Kindern und das sehr gute Angebot unseres Essenanbieters (Die Kinderküche) umsetzen. 

Als evangelische Kindertagesstätte ist es unser Anliegen, unseren christlichen Glauben im Kindergartenalltag für die Kinder erlebbar zu machen. Wir feiern mit den Kindern die Feste des Kirchenjahres (Weihnachten, Ostern, Pfingsten,  St. Martin, usw.) und integrieren uns in das Gemeindeleben der Ev.-Luth. Christuskirchgemeinde Dresden-Strehlen. Wir wollen den Kindern in unserer Einrichtung unseren Glauben und den Reichtum, der für unser Leben darin liegt, erklären und mit allen Sinnen erlebbar gestalten. Dazu gehören für uns: Eine kurze Andacht im täglichen Morgenkreis (christl. Kinderlied, Gebet), eine größere thematische Andacht einmal in der Woche (z.T. mit Pfarrer oder Diakon der Gemeinde, evtl. in der Kirche), sowie Tischgebete und christliche Kinderlieder. Auch die „Kirchenraumpädagogik" soll unsere Arbeit dahingehend bereichern. 

Die christliche Erziehung ist für uns untrennbar mit der Wertebildung der Kinder verbunden. Viele, der in unserer Gesellschaft gültigen Werte können den Kindern anhand biblischer Geschichten und Gleichnisse sehr gut veranschaulicht werden (Rücksichtnahme, Achtung anderer „Ausländer“, Nächstenliebe, Würde des Menschen, sorgsamer Umgang mit Ressourcen/Umweltschutz,...). Wir wollen den Kindern mit unserer christlich geprägten Erziehung eine wertvolle Lebensorientierung mitgeben: Sie erfahren Halt und Sinn, indem die Erzieher und Erzieherinnen ihnen Glauben/Christ-Sein authentisch vorleben, sie Antworten auf wichtige Lebensfragen (Ursprung der Welt, Geboren werden und Sterben, u.w.) erhalten und dennoch immer die Freiheit zur eigenen Meinung haben. Die religionspädagogischen Angebote sind somit unabdingbar mit unserem Alltag in der Kindertagesstätte verbunden, wobei die Kinder selber entscheiden können, inwieweit sie sich an religiösen Handlungen (z.B. Gebet, Segen,...) beteiligen wollen.